Fahrer wehren sich gegen Ausbeutung durch Transportunternehmen

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Schwere Vorwürfe gegen renommierte Unternehmen wie Audi, Porsche, Red Bull, DHL und Intercargo: Die LKW-Fahrer aus verschiedenen Ländern werden systematisch ausgebeutet und kriminalisiert. Statt den Dialog zu suchen, hat der polnische Transportchef Mazur sogar Strafanzeige gegen seine eigenen Fahrer erstattet, die lediglich um ihre gerechte Bezahlung kämpfen. Doch wer trägt die Verantwortung für diese skandalösen Zustände und wie können sie beendet werden?

Mazurs Verhaftung ändert nichts an Beteiligung von DHL und Intercargo

Auf dem Parkplatz an der Raststätte Gräfenhausen befinden sich derzeit Lastwagen, die für Unternehmen wie Audi, Porsche und Red Bull Energy Drink beladen sind. Es besteht die Möglichkeit, dass neben dem polnischen Transportunternehmen noch weitere Transport- und Logistikunternehmen an der Liefer- und Vertragskette beteiligt sind. Auch DHL und Intercargo aus Österreich sind Teil dieser Kette. Obwohl die Fahrer bereits im April Petitionen an DHL und Intercargo geschickt haben, um ihre prekäre Situation zu schildern und um Hilfe zu bitten, sind diese Unternehmen auch nach der Verhaftung von Mazur im April 2023 weiterhin in die Vermittlung von Transportaufträgen mit Mazur involviert.

Prekäre Arbeitsbedingungen: Fahrer können nicht einmal die Grundbedürfnisse erfüllen

Die Handlungen der beteiligten Unternehmen lassen darauf schließen, dass sie bereit sind, Gesetzesverstöße zu tolerieren und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG) zu missachten. Dadurch werden die Fahrer benachteiligt, obwohl sie berechtigte Forderungen stellen. Bei einer Pressekonferenz verdeutlichen die Fahrer den Unterschied in der Behandlung zwischen ihnen und den finanziell privilegierten Formel-1-Fahrern.

Während große Unternehmen wie Red Bull und DHL Millionen für das Sponsoring von Formel-1-Rennfahrern ausgeben, stehen die Fahrer in Gräfenhausen vor großen finanziellen Herausforderungen. Ihr Einkommen ist so niedrig, dass sie nicht einmal genug Geld haben, um einen Euro für die Benutzung einer Toilette auf einem deutschen Parkplatz aufzubringen. Sie fühlen sich von den Unternehmen, für die sie arbeiten, ausgebeutet und müssen bei Mazur Lohnabzüge für unternehmerische und wirtschaftliche Risiken hinnehmen. Die genaue Höhe ihrer Forderungen wird während der heutigen Pressekonferenz bekanntgegeben.

Gewerkschaft deckt systematische Ausbeutung von Fahrern auf

Renate Sternatz vom DGB Bezirk Hessen-Thüringen macht auf die Bedeutung der Aussagen der Fahrer aufmerksam, die mutig ihre Erfahrungen teilen und die Hintergründe der Transportvermittlung sowie das Verhalten der beteiligten Unternehmen offenlegen. Diese Enthüllungen decken die schockierenden Missstände im internationalen Fern- und Güterverkehr auf deutschen Straßen auf. Es ist untragbar, dass EU-weite Vorschriften und deutsche Gesetze in diesem Bereich systematisch ignoriert werden und die Fahrer einer Ausbeutung zum Opfer fallen.

Große Unternehmen ignorieren Fahrer-Ausbeutung

Edwin Atema, Sprecher und Vermittler der Fahrer, berichtet, dass kleine Unternehmen, deren Waren noch auf dem Parkplatz in Gräfenhausen stehen, die Fahrer um Hilfe bitten, um die prekäre Lage zu beenden. Die Fahrer können jedoch nur auf Mazur und sein Transportunternehmen in Polen verweisen, da nur dort eine Lösung gefunden werden kann.

Einige der betroffenen Unternehmen haben signalisiert, bereit zu sein, die Fahrer zu bezahlen, um die Situation zu beenden. Leider haben die Fahrer bisher keine Rückmeldung von den großen Unternehmen erhalten, die die Macht haben, diese Probleme zu lösen. Es ist bedauerlich, dass Unternehmen wie DHL und Red Bull gerne ihre Größe und Bekanntheit betonen, aber schweigen, wenn es um die Ausbeutung der Fahrer geht, die ihre Waren transportieren. Die Fahrer hoffen, dass diese Unternehmen ihre Verantwortung erkennen und konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Arbeitsbedingungen der Fahrer zu verbessern.

Die großen Unternehmen müssen jetzt handeln und sicherstellen, dass die Fahrer fair behandelt und angemessen bezahlt werden. Die Ausbeutung und Kriminalisierung der LKW-Fahrer muss ein Ende finden. Eine strikte Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und der Schutz der Fahrer vor weiterem Unrecht sind unerlässlich, um eine gerechte und faire Zukunft im Transportgewerbe zu gewährleisten.

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