Unternehmen, Staaten und die Politik möchten zunehmend klimaneutral sein, was den Ausdrücken wie „CO2-neutral” und „Treibhausgas-neutral“ gleichkommt. Diese Bezeichnungen ermöglichen es jedoch nicht, die beabsichtigten Ziele zu erreichen. Somit ist es notwendig, eine weitere ehrgeizigere Strategie zu entwerfen, um den Klimawandel zu bekämpfen und das angestrebte Ziel zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Definition: emissionsfreies Fahrzeug
Emissionsfreie Fahrzeuge sind Fahrzeuge, die keine Schadstoffe in die Atmosphäre abgeben. Sie verwenden entweder reine Elektrizität oder einen anderen sauberen Brennstoff, der keine Abgase erzeugt. Elektrofahrzeuge erfordern jedoch Batterien, die für eine bestimmte Dauer des Gebrauchs betrieben werden müssen. Wasserstofffahrzeuge sind das zweite emissionsfreie Fahrzeug, das es ermöglicht, saubere Energie zur Fortbewegung zu nutzen.
Wasserstofffahrzeuge verbrennen Wasserstoff als Kraftstoff, um den Elektromotor anzutreiben. Der Wasserstoff wird durch Elektrolyse aus dem Wasser gewonnen. Brennstoffzellen- und Hybridfahrzeuge sind nur bedingt emissionsfrei. Brennstoffzellenfahrzeuge nutzen die Chemie des Wasserstoffs und Sauerstoffs, um Elektrizität und Wärme zu erzeugen.
Emissionsfreie Fahrzeuge sind Fahrzeuge, die keine Schadstoffe in die Atmosphäre abgeben. (Foto: AdobeStock – 65784967 Vlad)
Emissionsfreies Fahrzeug: Vorteile
- Umweltfreundlich:
Emissionsfreie Fahrzeuge verursachen keine Schadstoffemissionen wie CO2, Stickoxid und Feinstaub. Dadurch tragen sie zur Reduzierung der Luftverschmutzung und des Treibhauseffekts bei. - Nachhaltigkeit:
Emissionsfreie Fahrzeuge nutzen erneuerbare Energiequellen wie Solarenergie oder, in einigen Fällen, Wasserstoff. Dadurch sind sie viel nachhaltiger im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen, die fossile Brennstoffe verwenden. - Kostenersparnis:
Obwohl emissionsfreie Fahrzeuge in der Regel teurer in der Anschaffung sind, lassen sich langfristig Kosten einsparen. Elektrofahrzeuge sind in der Regel günstiger im Betrieb und erfordern weniger Wartung. Außerdem können Besitzer von emissionsfreien Fahrzeugen von staatlichen Anreizen wie Steuervergünstigungen oder Förderprogrammen profitieren. - Leiser Betrieb:
Emissionsfreie Fahrzeuge sind leiser als herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Dies führt zu einer verringerten Lärmbelastung für Fahrer, Passagiere und die Umgebung. - Gesundheitsvorteile:
Die Verringerung von Schadstoffemissionen durch emissionsfreie Fahrzeuge trägt zu einer Verbesserung der Luftqualität bei. Dies kann dazu beitragen, die Gesundheit der Menschen insgesamt zu verbessern, insbesondere in stark belasteten städtischen Gebieten. - Fortschrittliche Technologie:
Emissionsfreie Fahrzeuge nutzen fortschrittliche Technologien, darunter Elektromotoren und Hochleistungsbatterien. Diese Technologien werden ständig weiterentwickelt und verbessert, was zu einer zunehmenden Effizienz und Reichweite der Fahrzeuge führt. - Autarke Energieversorgung:
Mit emissionsfreien Fahrzeugen haben Benutzer die Möglichkeit, ihre eigenen erneuerbaren Energiequellen wie Solar- oder Windenergie zu nutzen, um ihre Fahrzeuge aufzuladen. Dadurch können sie unabhängiger von fossilen Brennstoffen und dem öffentlichen Stromnetz werden. - Innovatives Design:
Emissionsfreie Fahrzeuge bieten oft ein modernes und innovatives Design. Durch den Wegfall von Verbrennungsmotoren und anderen herkömmlichen Komponenten bietet sich den Herstellern die Möglichkeit, das Fahrzeugdesign neu zu überdenken und aerodynamischere, leichtere und effizientere Fahrzeuge zu entwickeln. - Langfristige Sicherheit:
Emissionsfreie Fahrzeuge können dazu beitragen, die langfristige Energie- und Transportversorgung sicherzustellen. Da fossile Brennstoffe begrenzt und nicht erneuerbar sind, sind emissionsfreie Fahrzeuge eine nachhaltigere Option für die Zukunft.
Emissionsfreies Fahrzeug: Nachteile
- Eingeschränkte Reichweite:
Emissionsfreie Fahrzeuge haben oft eine begrenzte Reichweite, insbesondere im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Dies bedeutet, dass sie häufiger aufgeladen werden müssen, was zu längeren Fahrpausen und einer geringeren Flexibilität führen kann. - Längere Ladezeiten:
Das Aufladen eines emissionsfreien Fahrzeugs dauert in der Regel länger als das Betanken eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Dies kann eine Herausforderung sein, insbesondere auf längeren Strecken oder wenn keine Schnellladeinfrastruktur verfügbar ist. - Begrenzte Infrastruktur:
Die Ladeinfrastruktur für emissionsfreie Fahrzeuge ist noch nicht so weit entwickelt als die Tankstelleninfrastruktur für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Dies bedeutet, dass es möglicherweise schwieriger ist, eine Ladestation in der Nähe zu finden, insbesondere in ländlichen oder abgelegenen Gebieten. - Höhere Anschaffungskosten:
Emissionsfreie Fahrzeuge wie Elektroautos sind in der Regel teurer in der Anschaffung als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Obwohl die Preise in den letzten Jahren gesunken sind, sind sie immer noch vergleichsweise teurer als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. - Begrenzte Modellvielfalt:
Die Auswahl an emissionsfreien Fahrzeugen ist derzeit noch begrenzt. Dies bedeutet, dass potenzielle Käufer möglicherweise nicht das gewünschte Fahrzeugmodell mit den gewünschten Optionen finden könnte. - Begrenzte Verfügbarkeit von Ladestationen:
Obwohl die Ladeinfrastruktur wächst, gibt es immer noch Regionen, in denen es an ausreichend Ladestationen mangelt. Dies kann zu Inkompatibilitätsproblemen führen oder dazu führen,
dass Fahrer längere Strecken zurücklegen müssen, um eine Ladestation zu finden. - Ressourcenbelastung:
Die Herstellung von emissionsfreien Fahrzeugen erfordert den Einsatz von Ressourcen wie Lithium für Batterien und seltene Erden für Elektromotoren. Die Gewinnung und Verarbeitung dieser Ressourcen ist mit Umweltauswirkungen verbunden und kann zu erhöhtem Bergbau und Abfallaufkommen führen. - Abhängigkeit von Stromnetz:
Emissionsfreie Fahrzeuge sind stark von einem zuverlässigen und gut ausgebauten Stromnetz abhängig. Bei Stromausfällen oder Engpässen kann es zu Problemen kommen, da Sie das Fahrzeug nicht aufladen können. - Einschränkungen bei der Nutzlast:
Elektrofahrzeuge haben oft eine geringere Nutzlastkapazität als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Dies kann für gewerbliche Zwecke oder bei Transportaufgaben mit hohem Gewicht oder Volumen problematisch sein. - Begrenzte Auswahl an Finanzierungsmöglichkeiten:
Aufgrund der höheren Anschaffungskosten und der begrenzten Verfügbarkeit von emissionsfreien Fahrzeugen kann es schwierig sein, günstige Finanzierungsoptionen für möglicherweise günstigere Kosten bei Reparaturen
Vorteile von Hybridfahrzeugen
Hybridfahrzeuge sind Fahrzeuge, die sowohl mit einem Verbrennungsmotor als auch mit einem Elektroantrieb ausgestattet sind. Sie kombinieren die Effizienz von Elektrofahrzeugen mit der Reichweite und dem konstanten Betrieb von Verbrennungsmotoren. Dadurch wird ein geringerer Verbrauch und ein umweltfreundlicherer Betrieb ermöglicht. Außerdem gewährleistet der Einsatz mehrerer Energiequellen eine sichere und verlässliche Fahrt.
Hybridfahrzeuge haben einen kleineren Kraftstoffverbrauch, sind sie sehr emissionsarm. Dies bedeutet, dass sie weniger schädliche Emissionen wie Kohlenstoffdioxid, Stickstoffoxide und Kohlenmonoxid ausstoßen. Da die Fahrt mit Hybridfahrzeugen häufig kombinierte Kraftstoff- und Elektrofahrzeuge betrifft, ist der Verschleiß des Motors und seiner Komponenten niedriger, wodurch die Wartungs- und/oder Reparaturkosten reduziert werden.
Die Technologie der Hybridfahrzeuge ist ständig im Wandel und wird in naher Zukunft erhebliche Verbesserungen bieten. Diese Fortschritte werden dazu beitragen, den Kraftstoffverbrauch weiter zu reduzieren, wodurch die Umweltbelastung weiter verringert wird.
Emissionsarme Fahrzeuge sind Fahrzeuge, die weniger Kohlendioxid oder andere Schadstoffe durch den Abgasausstoß in die Atmosphäre abgeben. (Foto: Adobe Stock – 145517 romeof)
Emissionsfreier Antrieb: Eine Schlüsseltechnologie zur Bekämpfung der globalen Erwärmung
Emissionsfreie Antriebe werden durch Batterien, Wasserstoff oder Biokraftstoffe angetrieben. Derzeit sind voll elektrische Fahrzeuge die am weitesten verbreiteten emissionsfreien Autos. Diese werden hauptsächlich mit Akkus angetrieben. Plug-in-Hybride sind hybride Fahrzeuge, die sowohl einen Verbrennungsmotor als auch einen elektrischen Antrieb haben.
Wasserstofffahrzeuge sind Fahrzeuge, die hydraulisch anstelle von fossilen Brennstoffen betrieben werden. Das Kraftstoffsystem verwendet Brennstoffzellen, um Wasserstoffgas in elektrische Energie, Wasserdampf und Hitze zu verwandeln.
Druckluftfahrzeuge verwenden Druckluft, um die Fahrzeugräder zu antreiben, anstelle von fossilen Brennstoffen. Druckluftfahrzeuge können mit Wasserstoff befüllt werden, um einen emissionsfreien Antrieb zu ermöglichen.
Biokraftstoffe sind Treibstoffe, die aus biologischem Material hergestellt werden und viel weniger schädlich für die Umwelt sind als fossile Brennstoffe. Sie können im herkömmlichen Verbrennungsmotor eingesetzt werden. Einige Beispiele für Biokraftstoffe sind Ethanol, Biodiesel und Pflanzenöl.
Aktuelles: EU Verzicht auf Verbrennungsmotoren ab 2035
Nachdem Deutschland wochenlang die Entscheidung blockiert hatte, konnte die Bundesregierung jedoch dafür sorgen, dass Autos, die mit klimafreundlichen synthetischen Kraftstoffen betankt werden, weiterhin neu zugelassen werden können.
Die Staaten haben im Pariser Klimaabkommen vereinbart, dass sie mit dem Ziel, ein Gleichgewicht zwischen menschengemachten Emissionen und dem Aufnahmevermögen zu erreichen, so schnell wie möglich den Ausstoß an Treibhausgasen senken möchten, damit er bis zur zweiten Hälfte des Jahrhunderts „Net-Zero-Emission“ erreicht – auch bekannt als „Treibhausgas-Neutralität„.
Deutschland und Brüssel haben vereinbart, dass die EU bis Herbst 2024 eine neue Fahrzeugkategorie namens „E-Fuels Only“ schaffen soll.
Autos mit dieser Siegelung werden laut dem Kompromiss vom März 2023 bis 2035 zugelassen sein und sie müssen ausschließlich mit E-Fuel betankt werden, obwohl sie einen Verbrennungsmotor haben.
Die Fraktion der Freien Demokraten im deutschen Bundestag betreibt laut eigenen Angaben vollständig klimaneutrale Aktivitäten. Die Linkspartei strebt eine Treibhausgasneutralität bis 2035 an. Laut des verschärften Klimaschutzgesetzes der noch laufenden Bundesregierung soll diese Neutralität bis 2045 erreicht sein.
Die Union will ein klimaneutrales Deutschland schaffen, ohne Arbeitsplätze zu gefährden und den Wohlstand zu beeinträchtigen. Die europäischen Öl- und Gasriesen Shell und Total streben hingegen eine CO2-Neutralität bis zum Jahr 2050 an.
Video: Neuwagen in der EU ab 2035 emissionsfrei
Häufige Fragen zu emissionsfreien Fahrzeugen
Wie umweltfreundlich sind Elektroautos?
Elektrische Autos sind deutlich leiser und sauberer als Autos mit Verbrennungsmotor. Allerdings kommt der von ihnen genutzte Strom derzeit noch zu großen Teilen aus fossilen Energien.
Sogar Ökostrom ist nicht emissionsfrei: Bei windarmer Nacht reicht der Ökostromanteil nur auf bis zu 80 %. Kernenergie, Biomasse und Wasser machen in der deutschen Energiemischung lediglich 15 % aus. Erst wer eine Solaranlage mit einer Pufferbatterie sein Eigen nennt, kann wirklich mit ruhigem Gewissen fahren.
Infografik: Netto-Null-Treibhausgasemissionsziel. (Foto: Adobe Stock-Deemerwha)
Warum erweitern die europäischen Autobauer ihr Angebot an Elektroautos jetzt massiv?
Die europäischen Autobauer erweitern ihr Angebot an Elektroautos massiv, um den strengeren Umweltvorschriften nachzukommen. Zudem wurde in der Europäischen Union eine Bestimmung erlassen, nach der alle Automobilhersteller bis 2021 100 Prozent aller verkauften Zeit Fahrzeuge mit Elektroantrieben anbieten müssen.
Da die meisten europäischen Autobauer diese Vorgabe noch nicht erfüllen, müssen sie jetzt schnell handeln, um nicht in Abgaben oder anderen Strafen verwickelt zu werden. Gleichzeitig sehen die Hersteller auch das große Potenzial des Aufbaus einer komplett neuen Elektrowagen-Industrie in Europa und wollen dieses Chance nutzen, um eine beherrschende Position in diesem lukrativen Markt einzunehmen.
Warum wird trotz finanzieller Bevorteilungen der Kauf von Elektroautos so selten in Anspruch genommen?
Ein Grund dafür ist der hohe Anschaffungspreis, der im Vergleich zu einem Benzin- oder Dieselauto mit vergleichbarem Leistungsniveau erheblich höher ausfällt. Ein weiterer Grund ist die geringe Verfügbarkeit von Ladestationen und die mitunter lange Ladedauer.
Des Weiteren gibt es noch eine Mischung aus Unsicherheit, Skepsis sowie geringem Bewusstsein für die Vorteile der Technologie. Der Wechsel zu einem Elektroauto kann oftmals als einschüchternd und herausfordernd empfunden werden.
Gibt es eine Alternative zum Elektroauto?
Experten halten die Verwendung von E-Fuels (synthetischen Treibstoffen, die mit sauberem Strom aus Wind und Sonne, sowie CO2, das aus fossilen Kraftwerken, Biogasanlagen oder Luft gewonnen wird, hergestellt werden) als Tankstoff für Autos mit Verbrennungsmotor für die bessere Lösung, da sie nur so viel CO2 emittieren, wie bei ihrer Herstellung verbraucht wurde, und kaum Ruß oder Feinstaub produzieren.
Aus Sicht der Experten, besonders des Technologieberaters Ludwig Bölkow Systemtechnik und der Deutschen Energieagentur, ist die Verwendung von E-Fuels notwendig, um die Klimaschutzziele des EU-Verkehrssektors zu erreichen.
Dies ist auch deshalb der Fall, weil die Umrüstung bestehender Fahrzeuge auf die synthetischen Kraftstoffe schneller und kostengünstiger umsetzbar ist als der Wechsel aller Verbrenner auf Elektroautos.
Welche Folgen hat das Verbrenner-Aus?
Die Folgen des Ausstiegs aus dem Verbrennungsmotor sind vielfältig. Zunächst wird es zu einer Umorientierung der Autoindustrie und der damit verbundenen Wertschöpfungsketten kommen. Ein Großteil der Produktion wird sich auf Elektrofahrzeuge verschieben, was zur Entstehung neuer, zukunftsfähiger Arbeitsplätze beitragen wird. Andererseits werden viele Arbeitskräfte in der Verbrennerindustrie ihren Job verlieren oder sich umorientieren müssen.
Zu den weiteren Folgen gehört unter anderem, dass CO2-neutrale Mobilität über Stromerhaltung für einige Konsumenten teurer und/oder umständlicher werden wird. Gleichzeitig öffnen sich durch den Wandel aber auch viele neue Möglichkeiten.
