Hamburger Hafen verzeichnet Rückgang im Seegüterumschlag, aber positive Entwicklungen im Stückgut

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Trotz internationaler Krisen und einem Rückgang des Seegüterumschlags im Jahr 2022 verzeichnet der Hamburger Hafen auch positive Entwicklungen. Insbesondere das konventionelle Stückgut verzeichnete ein deutliches Plus von 11,2 Prozent auf 1,4 Millionen Tonnen. Im Gegensatz dazu fiel der Umschlag von Stückgut um 5,8 Prozent auf 83,7 Millionen Tonnen. Beim Massengut gab es einen Rückgang von 8,9 Prozent auf 36,2 Millionen Tonnen. Die geringeren Mengen sind vor allem auf die Sanktionen gegenüber Russland und die weltweiten Probleme in den Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuführen.

Der Hamburger Hafen plant neue Produkte und Mengen

Der Hamburger Hafen reagiert auf die rückläufigen Zahlen des letzten Jahres mit einer strategischen Neuausrichtung. Durch die Transformation zu einem modernen Energie-Hub und die Zusammenarbeit mit dem weltgrößten Wasserstoffproduzenten Air Products wird der Hafen zu einem Vorreiter in der Entwicklung einer umfassenden Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Dadurch sollen neue Produkte und Mengen erschlossen werden, um die Versorgung Deutschlands mit grüner Energie zu sichern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens zu stärken.

Auf dem Gelände der Oiltanking Deutschland im Hamburger Hafen soll ein großes Importterminal für grünen Wasserstoff entstehen. Diese Ankündigung unterstreicht die Vorreiterrolle des Hafens beim Wasserstoff-Import und trägt zur Sicherung der Energieversorgung Deutschlands bei. Zusätzlich engagiert sich die Hamburg Port Authority (HPA) im Bau von Landstromanlagen, um den Hafen klimaneutral zu gestalten. Diese Maßnahmen zeigen das Bestreben des Hamburger Hafens, ein moderner und umweltfreundlicher Energie-Hub zu werden.

Rückgang im Containerumschlag belastet den Hamburger Hafen

Der Umschlag von Containern im Hamburger Hafen verzeichnete im Jahr 2022 einen Rückgang von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während sich der Umschlag bis zum Halbjahr positiv entwickelte, ging er im zweiten Halbjahr und vor allem im vierten Quartal deutlich zurück. Insgesamt wurden 8,3 Millionen TEU umgeschlagen, was auf die gestiegenen Energiekosten und hohe Lagerbestände der Industrie zurückzuführen ist.

Aufgrund der gestiegenen Energiekosten und der hohen Lagerbestände der Industrie verzeichnete der Hamburger Hafen einen Rückgang im Import von See-Containern um 6,1 Prozent auf 4,2 Millionen TEU. Gleichzeitig ging auch der Export um 4,1 Prozent auf 4,1 Millionen TEU zurück.

China ist nach wie vor der bedeutendste Handelspartner des Hamburger Hafens und nimmt den ersten Platz in der Liste der Top-10 Partnerländer ein. Die USA belegen den zweiten Platz, gefolgt von Singapur auf dem dritten Platz. Es ist erfreulich zu sehen, dass sich auch Polen, Finnland und Kanada positiv im Warenaustausch mit dem Hamburger Hafen entwickelt haben. Diese Länder haben sich als vielversprechende Handelspartner etabliert und tragen zur Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen bei.

Steigerung der Anläufe von Megamax-Containerschiffen im Jahr 2022

Im Jahr 2022 verzeichnete der Hamburger Hafen einen Anstieg der Anläufe von Megamax-Containerschiffen um 6 Prozent. Die Schiffe mit einer Kapazität von über 18.000 TEU trugen zur Steigerung des Umschlags bei. Ebenfalls stiegen die Anläufe der zweitgrößten Kategorie von 14.000 bis 17.999 TEU um 5 Prozent. Allerdings gab es einen Rückgang von 16,6 Prozent bei den Anläufen von Großcontainerschiffen mit einer Kapazität zwischen 10.000 und 13.999 TEU. Die Anläufe von mittelgroßen Containerschiffen mit Kapazitäten zwischen 8.000 und 9.999 TEU hingegen verzeichneten einen Anstieg um 11 Prozent.

Stabiler Containerumschlag im Hinterland trotz Rückgang im Transhipmentverkehr

Im Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens blieb der Containerumschlag nahezu stabil. Der Gesamtumschlag ging um 0,9 Prozent auf 5,4 Millionen TEU zurück, hauptsächlich bedingt durch einen Rückgang von 12,1 Prozent im Transhipmentverkehr. Die Bahn behielt ihre führende Position im Modal Split der Hinterlandverkehre und transportierte mehr als die Hälfte aller Container. Trotz eines Rückgangs von 2,8 Prozent erzielte die Bahn mit 2,7 Millionen TEU das zweitbeste Jahresergebnis ihrer Geschichte.

Unsicherheit auf Weltmärkten erschwert Prognose – Hamburger Hafen hofft auf Erholung

Aufgrund der unsicheren Lage auf den Weltmärkten gestaltet sich eine Prognose für das Jahr 2023 schwierig. Trotzdem bleibt der Hamburger Hafen optimistisch und hofft auf eine Erholung der globalen Wirtschaft, die den Umschlag positiv beeinflussen und steigern wird. Gleichzeitig engagieren sich alle beteiligten Akteure im Hafen aktiv für die Transformation zu einem klimaneutralen, effizienten und modernen Hafen.

Hamburger Hafen: Transformation zu Energie-Hub sichert Versorgung Deutschlands

Der Hamburger Hafen überwindet die Herausforderungen des Jahres 2022 und bietet zahlreiche Vorteile für den Handel und die Wirtschaft. Durch seine Transformation zu einem modernen Energie-Hub und seine Vorreiterrolle beim Wasserstoff-Import wird die Versorgung Deutschlands gesichert und die Entwicklung neuer Produkte und Mengen gefördert. Die steigenden Anforderungen der Schifffahrt werden durch die Anläufe von Megamax- und mittelgroßen Containerschiffen optimal erfüllt. Der Hamburger Hafen ist somit gut gerüstet für die Zukunft.

Die Hinterlandverkehre im Hamburger Hafen sind trotz des Rückgangs im Containerumschlag nahezu stabil geblieben. Besonders die Bahn spielt dabei weiterhin eine wichtige Rolle. Der Hafen setzt zudem aktiv Maßnahmen um, um sich zu einem klimaneutralen, effizienten und modernen Hafen zu transformieren. Durch diese Bemühungen bietet der Hamburger Hafen zahlreiche Vorteile für den Handel und die Wirtschaft.

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